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Der Verlorene / Hans-Ulrich Treichel.

By: Material type: TextTextLanguage: German Series: Suhrkamp-Taschenbuch ; 3061Publisher: Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1999Edition: 1. AuflDescription: 174 S. ; 18 cmISBN:
  • 3518395610 (kart.)
Subject(s): Genre/Form: Other classification:
  • 59
Online resources: Summary: Wie schon "Von Leib und Seele" (ID 26/92) und "Heimatkunde" (BA 8/96) kreist auch dieser autobiographisch gefärbte Prosatext des 1952 geborenen Autors um die Schrecken der Kindheit und die kleinbürgerlichen Lebenslügen. Psychologisch genau und erzähltechnisch konsequent schildert Treichel die Ängste eines Jungen im Nachkriegsdeutschland vor der Rückkehr des größeren Bruders, der auf der Flucht von Ostpreußen nach Westfalen "verloren" gegangen war. Die verzweifelten Suchanstrengungen der Mutter vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufstiegs der Eltern schildert Treichel plastisch und atmosphärisch überzeugend, rückt das alles aber auch durch groteske Überzeichnungen in ein tief ironisches Licht. Doch so gekonnt (und von der Kritik gelobt) hier erzählt wird, so düster und monoton liest sich diese Erzählung, bei der am Ende alles offen bleibt. (Ronald Schneider)Summary: Hans-Ulrich Treichels Erzählung handelt von einer Familie, an deren Leben nichts außergewöhnlich scheint: Der Flucht aus den Ostgebieten im letzten Kriegsjahr folgt der erfolgreiche Aufbau einer neuen Existenz in den Zeiten des Wirtschaftswunders. Doch es gibt für sie nur ein einziges, alles beherrschendes Thema: die Suche nach dem auf dem Treck verlorengegangenen Erstgeborenen, nach Arnold. "Arnold ist nicht tot. Er ist auch nicht verhungert". Das erfährt der kleine Bruder und Ich-Erzähler eines Tages von seinen Eltern: "Jetzt begann ich zu begreifen, daß Arnold, der untote Bruder, die Hauptrolle in der Familie spielte und mir die Nebenrolle zugewiesen hatte." In der Vorstellung des Jungen wird das, was der Eltern größter Wunsch ist, zum Alptraum: daß der Verlorene gefunden wird. Lakonisch-distanziert und zugleich ungemein komisch erzählt Treichel von den psychischen Auswirkungen der Brudersuche, von den emotionalen Höhen und Tiefen und den subtilen Mechanismen, die die Eltern und auch der Sohn im Umgang mit dieser alle belastenden Situation entwickeln.
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წიგნი წიგნი ეროვნული სამეცნიერო ბიბლიოთეკა 1 ყარალაშვილის კოლექცია 821.112.2 (Browse shelf(Opens below)) ყ1aE17430 Available რეზო (ბუბა) ყარალაშვილის კოლექცია 2022-33345

Wie schon "Von Leib und Seele" (ID 26/92) und "Heimatkunde" (BA 8/96) kreist auch dieser autobiographisch gefärbte Prosatext des 1952 geborenen Autors um die Schrecken der Kindheit und die kleinbürgerlichen Lebenslügen. Psychologisch genau und erzähltechnisch konsequent schildert Treichel die Ängste eines Jungen im Nachkriegsdeutschland vor der Rückkehr des größeren Bruders, der auf der Flucht von Ostpreußen nach Westfalen "verloren" gegangen war. Die verzweifelten Suchanstrengungen der Mutter vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufstiegs der Eltern schildert Treichel plastisch und atmosphärisch überzeugend, rückt das alles aber auch durch groteske Überzeichnungen in ein tief ironisches Licht. Doch so gekonnt (und von der Kritik gelobt) hier erzählt wird, so düster und monoton liest sich diese Erzählung, bei der am Ende alles offen bleibt. (Ronald Schneider)

Hans-Ulrich Treichels Erzählung handelt von einer Familie, an deren Leben nichts außergewöhnlich scheint: Der Flucht aus den Ostgebieten im letzten Kriegsjahr folgt der erfolgreiche Aufbau einer neuen Existenz in den Zeiten des Wirtschaftswunders. Doch es gibt für sie nur ein einziges, alles beherrschendes Thema: die Suche nach dem auf dem Treck verlorengegangenen Erstgeborenen, nach Arnold. "Arnold ist nicht tot. Er ist auch nicht verhungert". Das erfährt der kleine Bruder und Ich-Erzähler eines Tages von seinen Eltern: "Jetzt begann ich zu begreifen, daß Arnold, der untote Bruder, die Hauptrolle in der Familie spielte und mir die Nebenrolle zugewiesen hatte." In der Vorstellung des Jungen wird das, was der Eltern größter Wunsch ist, zum Alptraum: daß der Verlorene gefunden wird. Lakonisch-distanziert und zugleich ungemein komisch erzählt Treichel von den psychischen Auswirkungen der Brudersuche, von den emotionalen Höhen und Tiefen und den subtilen Mechanismen, die die Eltern und auch der Sohn im Umgang mit dieser alle belastenden Situation entwickeln.

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