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Kultur auf Trümmern : Berliner Berichte der amerikanischen Information Control Section Juli - Dezember 1945 / Brewster S. Chamberlin.

By: Material type: TextTextLanguage: German Series: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; 39Publisher: Berlin ; Boston : Oldenbourg Wissenschaftsverlag, [2010]Copyright date: ©1979Description: 1 online resourceContent type:
  • text
Media type:
  • computer
Carrier type:
  • online resource
ISBN:
  • 9783486703412
Subject(s): Other classification:
  • NQ 6060
Online resources:
Contents:
Front Matter -- Künftige Aufgaben der Film-, Theater-und Musikkontrolle in Berlin, 8. Juli 1945 / Alter, Henry C. -- Bericht über eine Reise nach Berlin, 20. Juli 1945 / Taylor, Davidson -- Halbwochenbericht, 22. August 1945 / Bitter, John / Hogan, Edward / Joseph, Robert -- Wochenbericht, 21. September 1945 / Alter, Henry C. / Bitter, John / Hogan, Edward -- Wochenbericht, 2./3. November 1945 / Hogan, Edward / Bitter, John / Joseph, Robert -- Back Matter
Summary: Die Alliierten, die im Mai 1945 die Kontrolle über Deutschland übernommen hatten, waren sich der Bedeutung eines deutschen Kulturlebens bewusst. Filmvorführungen, Theater und Konzerte sollten zunächst einmal Unruhen in der Bevölkerung verhindern helfen und von der ärgsten Not ablenken, sie sollten aber auch dazu beitragen, die Wirkungen von zwölf Jahren nationalsozialistischer Propaganda zu tilgen, und schließlich waren kulturelle Aktivitäten Bestandteil des längerfristigen Demokratisierungsprogramms für Deutschland. Freilich waren die Vorstellungen über den Inhalt der Kulturprogramme unter den Alliierten ebenso verschieden wie ihre politischen Deutschlandpläne. Als die Amerikaner Anfang Juli 1945 nach Berlin kamen, hatte die sowjetische Besatzungsmacht bereits einen Vorsprung von zwei Monaten. Das kulturelle Leben in Berlin hatte wenige Tage nach der Eroberung durch die Rote Armee wieder begonnen. Die Amerikaner fanden Kinos, Theater und Konzertsäle vor, in denen gespielt wurde. Die Berichte der Offiziere der amerikanischen Information Control Section zeigen die Konkurrenz der Sieger auf kulturellem Gebiet, aber auch die Versuche, eine gemeinsame Kulturpolitik wenigstens in Berlin zu verfolgen. Die Berichte sind jedoch auch ein Beweis dafür, dass es das "Jahr Null" nicht gab: Die Berliner Philharmoniker gaben im Sommer 1945 Konzerte, auch wenn die Instrumente in Kinderwagen und auf Rollschuhen durch das zerstörte Berlin transportiert werden mussten, in den Theatern wurden der Urfaust, die Dreigroschenoper und Thornton Wilders "Unsere Kleine Stadt" gespielt, die Kinos zeigten amerikanische und russische Wochenschauen und Spielfilme, und in Kabaretts wurde über die alliierte Besatzungsherrschaft gewitzelt. Insgesamt stand das kulturelle Leben in Berlin in der zweiten Hälfte des Schicksalsjahres 1945 in Kontrast zum überlieferten Bild einer total zerstörten Reichshauptstadt, in der nur Not, Verzweiflung und Apathie herrschten.
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Front Matter -- Künftige Aufgaben der Film-, Theater-und Musikkontrolle in Berlin, 8. Juli 1945 / Alter, Henry C. -- Bericht über eine Reise nach Berlin, 20. Juli 1945 / Taylor, Davidson -- Halbwochenbericht, 22. August 1945 / Bitter, John / Hogan, Edward / Joseph, Robert -- Wochenbericht, 21. September 1945 / Alter, Henry C. / Bitter, John / Hogan, Edward -- Wochenbericht, 2./3. November 1945 / Hogan, Edward / Bitter, John / Joseph, Robert -- Back Matter

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Die Alliierten, die im Mai 1945 die Kontrolle über Deutschland übernommen hatten, waren sich der Bedeutung eines deutschen Kulturlebens bewusst. Filmvorführungen, Theater und Konzerte sollten zunächst einmal Unruhen in der Bevölkerung verhindern helfen und von der ärgsten Not ablenken, sie sollten aber auch dazu beitragen, die Wirkungen von zwölf Jahren nationalsozialistischer Propaganda zu tilgen, und schließlich waren kulturelle Aktivitäten Bestandteil des längerfristigen Demokratisierungsprogramms für Deutschland. Freilich waren die Vorstellungen über den Inhalt der Kulturprogramme unter den Alliierten ebenso verschieden wie ihre politischen Deutschlandpläne. Als die Amerikaner Anfang Juli 1945 nach Berlin kamen, hatte die sowjetische Besatzungsmacht bereits einen Vorsprung von zwei Monaten. Das kulturelle Leben in Berlin hatte wenige Tage nach der Eroberung durch die Rote Armee wieder begonnen. Die Amerikaner fanden Kinos, Theater und Konzertsäle vor, in denen gespielt wurde. Die Berichte der Offiziere der amerikanischen Information Control Section zeigen die Konkurrenz der Sieger auf kulturellem Gebiet, aber auch die Versuche, eine gemeinsame Kulturpolitik wenigstens in Berlin zu verfolgen. Die Berichte sind jedoch auch ein Beweis dafür, dass es das "Jahr Null" nicht gab: Die Berliner Philharmoniker gaben im Sommer 1945 Konzerte, auch wenn die Instrumente in Kinderwagen und auf Rollschuhen durch das zerstörte Berlin transportiert werden mussten, in den Theatern wurden der Urfaust, die Dreigroschenoper und Thornton Wilders "Unsere Kleine Stadt" gespielt, die Kinos zeigten amerikanische und russische Wochenschauen und Spielfilme, und in Kabaretts wurde über die alliierte Besatzungsherrschaft gewitzelt. Insgesamt stand das kulturelle Leben in Berlin in der zweiten Hälfte des Schicksalsjahres 1945 in Kontrast zum überlieferten Bild einer total zerstörten Reichshauptstadt, in der nur Not, Verzweiflung und Apathie herrschten.

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In German.

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